Tafelberg 2

Eine Platte am Boden erklärt die Aussicht in die südliche Weite. Der Text auf dem Bild ist unleserlich, das spielt aber keine Rolle, denn das was wir sehen, ist grau und blickdicht. Kurz danach wird es heller, doch der Süden bleibt bedeckt.

Da wir der Aussicht beraubt sind und der Wind immer unbändiger wird, begeben wir uns zur Bergstation.

Robben Island liegt im Dunst, aber der Signalhill sieht sonnig aus, dort werden wir hinauf fahren. Aus der Berggondel ist es gut zu sehen, wie die Wolken über die Bergkante kriechen, um sich dann in nichts aufzulösen. Unten auf der Straße stehen lauter kleine Spielzeugautos. Das ganze Gelände macht den Eindruck einer Modellbahn. Viele kleine Pfade führen in den Berg, denn die meisten Leute, die auf den Tafelberg wollen, besteigen den Berg zu Fuß.

Es ist schon beeindruckend, dieses Naturschauspiel der Wolken über dem Tafelberg. Vom Signalhill sieht man sie auch über den Zwölf Apostel stehen, das ist die Bergkette die sich dem Tafelberg anschließt. Wir schauen auf den Sea Point und auf den Green Point. Dort unten soll das Fußballstadion für die Fußballweltmeisterschaft 2010 entstehen. Ich wundere mich dort keine Bauaktivitäten zu sehen. Anett meint, dass sich hier kaum jemand vorstellen kann, dass das mit der WM klappt. Wenn hier auch ein Stadion entstehen sollte, wird es mit der Zufahrt knapp, es gibt noch keine vernünftig breite ausgebaute Straße. Das kann noch richtig spannend werden, denke ich.

Nach so vielen Eindrücken fahren wir heim. Das war ein toller Tag. Elisabeth schwärme ich unsere Erlebnisse vor und selbst als ich im Bett liege, wogen weiße Schwaden um mich herum.

Nicht nur an den bekannten und viel besuchten Touristenplätzen ist Südafrika schön. Zwischen Kiefernwäldern sehe ich goldenes Weinlaub, an den Stöcken hängen unglaublich süße Trauben. (Ich habe drei Stück probiert!) Termitenbauten tragen kleine kunstvoll gemauerte Kamine. Irgendwo zwischen den Reben steht eine RIDDERBURCHT wie über dem Eingangstor geschrieben steht. Das Drakensteinglühen steht fast allabendlich im Osten, eines Abends übernimmt der Himmel im Westen diese Farbe. Ich glaube nicht, dass ich je so einen Himmel sah. An einem Abend gelingt es mir das Kreuz des Südens zu fotografieren, das ist nicht einfach, denn das Display der Kamera ist einfach nur schwarz und ich muss das Stativ x-mal ausrichten, um die richtige Stelle lange Zeit zu belichten.