Tafelberg 1

Wir begeben uns auf den Rundwanderweg, der über die Hochfläche des Tafelberges verläuft. Es liegt eine große Ebene vor uns, man darf sich das aber nicht wie einen Eisplatz vorstellen. Es gibt Nischen und Höhlen, und zwischen den vom Wind abgeschliffenen Steinen wachsen viele verschiedene Pflanzen. 1500 Arten sollen es sein, die wachsen aber kaum über die Höhe der Steine hinaus, das liegt sicher am Wind, der hier permanent über den Berg fegt.

Mutig lehne ich mich über einem Abgrund an die super massive Brüstung. Anett zeigt mir dann wieder was wirklich Mut ist. Sie geht so lange nach vorne, bis ich wie immer zu jammern beginne: “Passe auf! Vorsicht! Falle nicht runter!”

Plötzlich sehen wir uns einer Nebelwand gegenüber, wie ein großes weißes Tuch hüllt sie uns ein.

Der Devils Peak, der etwas vorgelagerte Berg, wird völlig eingehüllt und mit dem Nebel verstärkt sich der Wind. Dieser wedelt uns anständig durch, gut, dass wir Jacken dabei haben. Vorhin habe ich eine Dame gesehen in einem süßen Hemdchen mit Spaghettiträgern und kurzem Höschen,die wird frieren. Ich mache Anett auf ein Schild aufmerksam.

“Bei dem Nebel kann man das doch nicht sehen, “ meint sie lachend. Und tritt an den Rand der Schlucht, die den

 Tafelberg in zwei Hälften teilt, diese ist mit Nebelschwaden angefüllt, mal mehr, mal weniger. Anett fotografiert für mich in die Tiefe, keine zehn Pferde brächten mich an den Rand dieses Abgrundes, aber neugierig bin ich schon.

Das Nebeltuch wallt auf und ab. Dicke Suppe und blauer Himmel wechseln sich ab und gestalten die Sicht spannend.

Die Sicht über die Rückseite des Tafelberges ist leider ganz miserabel. Zweimal lichtet sich die weiße Wand und gibt den Blick auf Bakoven frei. Also schaue ich mir näher gelegene außergewöhnliche Muster in den Steinen des Berges an. Diese Mulde sieht aus wie eine Gletschermühle. Wann mag die entstanden sein? Oder hat ein Stein und der Wind dieses Gebilde geschaffen?