Cedarberge 3

Es wird dunkel, es wird hell, es regnet, es regnet nicht. Das Wetter scheint uns zu foppen. Im Zwielicht werden die Steinfiguren richtig lebendig. “Prost!” sagt der Mann mit der Bierflasche. Auf dem Schachbrett rücken die Schatten die Figuren umher.

Ein großer Affe beäugt uns, hinter einem Busch hat er sich versteckt. Im Blitzlicht erstarrt er zu Stein.

Bald umfängt uns Dunkelheit, die nördliche Bergkette glüht mit dunkelrotem Schein zu uns herüber.

Wir möchten weiterstolpern, da schiebt sich das Sonnenlicht durch die Mulde in den Westbergen. Langsam verfärbt sich der Himmel orange, wir sind hingerissen. Feiner Regen beginnt. Die Kerbe im Berg füllt sich mit einem orangen Ozean.

Wir stehen und staunen. Erwin kommt als erster zu sich, er ermahnt uns zum Auto zu gehen, denn bald ist es stockdunkel und er hat keine Taschenlampe dabei. Wir umrunden den Stein mit der so innig betenden Frau. Es verschlägt uns die Sprache. So hat sie bestimmt selten einer gesehen. Alle Schattierungen der Orangen Farbe wogen am Himmel. Wieder stehen wir wie angenagelt.

Regen und Sonne, da sollte es doch..., ich drehe mich um. Ja, ein Regenbogen zeichnet sich ab. Wir können zusehen, wie er immer kräftiger wird und sich verdoppelt. Er ragt so hoch in den Himmel, dass es unmöglich ist, ihn ganz auf ein Bild zu bekommen.

Haben wir eine göttliche Erscheinung? Ist das Sodom und Gomorra? Ist das alles noch Realität? Es ist Natur! Natur, wie sie sich überall im Kleinen, aber in ganz seltenen Augenblicken so gewaltig zeigt.

Nun weicht das Licht ganz schnell, erst blutrot, dann purpurfarben, zuletzt ein aschegrau. In dessen spärlichen Licht erahnen wir unser Auto mehr, als wir es sehen können. Sprachlos und dann wieder alle drei durcheinander redend fahren wir zum Observatorium. Auch dort haben sie die Sonne untergehen sehen und den Regenbogen und haben wunderbare Bilder gemacht. Aber die hatten kein Lots Weib im Vordergrund!