Die Tage plätschern vor sich hin. Ich spiele mit den Hunden, helfe Elisabeth in der Küche und kümmere mich um den Garten. Der braucht zur Zeit Wasser ohne Ende. Die Sonne scheint gnadenlos vom blauen Himmel und dörrt den Boden aus. An ein Pilzwachstum ist nicht zu denken. Eines Morgens wird es dann noch wärmer. Dicker Qualm zieht

durch das Tal. Bald kommt ein Flugzeug um die Sache aufzuklären, dann ein Hubschrauber mit Wasserbehälter. Hier sind überall in den Weinbergen große Löschteiche. Von dort holt er das Wasser und verteilt es über der Brandstelle.

Stunde um Stunde fliegt der Hubschrauber. Das ausgedörrte Land brennt wie Zunder. Zu unserem Glück weht ein starker Wind aus Westen, der den Rauch und etwaige Funken das Tal entlang treibt. Ich finde es prima, so nahe am Ort des Geschehens mit der Kamera unterwegs zu sein. Die verkohlten Bäume am Straßenrand sind vor 2 Jahren in Flammen aufgegangen, das wäre dann schon etwas nah. Ich laufe den Berg hinter dem Haus hinauf, um in das Tal zu

sehen. Leider klappt das nicht. Nirgends kann ich offenes Feuer entdecken. So gegen 14 Uhr scheint der Brand eingedämmt. Der Hubschrauber zieht ab. Doch keine Stunde später flackert er wieder auf. Der Huschrauber kehrt 

zurück und dreht weiter seine Kreise. Kinder laufen den Pass hoch, auch sie möchten wohl einen besseren Blick ins Tal erhaschen. Erst abends um 18 Uhr entspannt sich die Lage und wir entspannen uns auch. Waren wir doch laufend auf dem Sprung, falls sich der Wind dreht, das Haus mit Wasser abzuspritzen. Ein Feuerwehrmann kommt vorbei und fragt, ob alles in Ordnung wäre. Von ihm erfahren wir, dass der Ursprung des Brandes in einer Trafoanlage war. Der Eigentümer wird den ganzen Löscheinsatz bezahlen müssen. Pro Stunde kostet alleine der Hubschrauber 15.000 Rand. Dazu kommt der Bodeneinsatz der Feuerwehr, die Brandschneisen geschlagen haben. Gut, dass wir kein Trafohäuschen haben, meint Elisabeth!

Wenn man sich den Afrikanischen Vynbusch ansieht, kann man sich gut vorstellen, dass diese stacheligen ausgedörrten Pflanzen besonders gut brennen. Und wenn es hier brennt, dann gleich flächendeckend. Die wichtigste Pflanze darin ist die Protea, die in tausenden Varianten hier wächst. Sie braucht den Brand damit ihre Samen aufgehen.

Abermillionen dieser Pflanzensträucher bedecken die Hügel und Täler des Kaplandes, sie alle sind streng geschützt!

Der große Brand