Einladung

Claus darf heute mal richtig ausschlafen. Elisabeth und ich machen eine Paarlrunde. Das heißt, Müll wegbringen, Glas zum Container schaffen, für die Küche frische Essenswaren kaufen. Einen proppenvollen Einkaufswagen schieben wir aus dem Sparladen. Ja, Sparladen, die gibt es hier! Mittags überrascht uns Elisabeth damit, dass Dominik uns zum Abendessen in einer Gaststätte in Paarl einlädt. Nachmittags kommen Anett und Erwin. Wenn wir wollen könnten wir übermorgen mit ihnen in die Cedarberge fahren. Es ist Neumond und man kann von dort, weitab aller künstlichen Beleuchtung den Sternenhimmel betrachten. 300 Kilometer sind es dahin und man bleibt zwei Nächte. Das gefällt Claus und mir, das nehmen wir mit! Erwin wird unsere Übernachtungen buchen, Anett instruiert mich was wir alles brauchen. Klasse, dass wir die beiden kennen. Wir werden sicher drei schöne Tage erleben.

Der Essensabend ist eine echte Schlemmerei. Somit landen wir später auf unserer heißgeliebten Terrasse um alles zum tun, um die Verdauung in Gang zu bringen. Mit dem edlen  Pinotage, dem südafrikanischen vollmundigen Rotwein schaffen wir das. Die Lebensgeister werden so wach, dass es mir gelingt, ein, für mich einmaliges Bild vom Mars zu schießen.

Der nächste Morgen erschüttert uns sehr. Noch immer brennt der Paarlberg. Das geht den ganzen Tag so weiter. Später am Nachmittag hat sich die Rauchwolke samt Brandherd über den Bergkamm verzogen. Ich denke an das vorige Jahr, wie schön war es auf dem Berg gewesen. Heute wäre der ideale Tag mit Claus dort hinauf zu fahren. Aber ich denke, dass das heute einfach nicht möglich ist. Also nehmen wir uns die Zeit alles einzupacken, was wir für die nächsten drei Tage benötigen. Mit zwei kleinen Reisetaschen sind wir für morgen startbereit. Denn wir brauchen viel mehr.

Sämtliches Essen und Getränke, die wir benötigen müssen mit. So ganz wissen wir nicht, warum Schlafsäcke mit müssen, denn Claus und ich benötigen keine. Wir haben keine Vorstellung, wo wir eigentlich landen. Wir wissen nur, dass wir in eine Gegend fahren, die uns nicht bekannt ist, und wir keine Ahnung vom Umfeld haben.  Die Reise wird uns überraschen, wie die kleine Kröte, die uns abends auf der Terrasse besucht.