Pinguin/Edelstein

Unser Heimweg führt uns nach Boulders zur Pinguinkolonie. Beeindruckend, wie die kleinen Kerlchen im schwarzen Frack ihr Refugium ausweiten. Claus weiß sofort, warum sich diese Vögel hier angesiedelt haben. Angesichts des Rieseneies am Strand, sahen sie dieses Fleckchen Erde sicher als optimalen Brutplatz an.

Ein Sonnensegel haben die Menschen über den Strand gespannt, es sieht aber nicht so aus, als wäre es für die Tiere wichtig. Der scharfe Kapwind ist auch hier zu spüren und die kleinen Sandkörnchen, die er durch die Luft treibt, pieksen wie feine Nadelstiche im Gesicht und auf den Beinen. Es ist an der Zeit weiter nach Simon`s Town zu fahren.

Schon wieder ist die Zeit knapp, leider kommen wir nicht mehr ins Museum, das so wundersame Sachen aus geschliffenen Edel- und Halbedel- steinen beherbergen soll. Doch zu den abgeschliffenen Sammelsteinen dürfen wir noch. Es ist toll bis zu den Knöcheln in edlem Material zu waten. Akribisch sortieren wir uns eine Tüte voll dieser Steine aus, nur die Schönsten sollen mit.   

Auf dem Heimweg achte ich besonders darauf, die Abzweigung nach der Stadt Muizenberg Richtung Kapstadt nicht zu verpassen. Nicht unbedingt will ich Claus die Slums von Kapstadt zeigen. Ich verspüre auch keine Lust den Spießrutenlauf des letzten Jahres zu wiederholen.

Der Abend mit Elisabeth dauert wieder sehr lange. Die arme Frau, den ganzen Tag schuften und dann nicht ins Bett kommen. Es gibt aber auch so viel zu erzählen und zu bereden, dazwischen taucht immer wieder mal ein besonders geartetes Insekt auf, hinter dem ich mit der Kamera her bin.

Für den nächsten Tag hat sich Claus Arbeit hergerichtet. Er will in die Gaststube einen Anschluss für den PC verlegen, damit dieser auch hier unten funktioniert. Übermorgen wollen wir mit Elisabeth zum Kap Agulhas fahren, dem wirklich südlichsten Teil von Afrika. Dieser Ort heißt übersetzt, das Kap der Nadeln. Da die frühen Seefahrer hier immer Probleme mit dem Kompass hatten, dessen Nadel hier verrückt spielt und nicht den wirklichen Standort anzeigte. Dadurch sind hier sehr viele Schiffe gestrandet. Die frühen Seeleute meinten immer das Kap der Guten Hoffnung wäre die südlichste Spitze Afrikas. Dabei ragt der Afrikanische Bogen noch gut 50 Kilometer weiter in den Süden hinunter.