Auf dem Paarlberg

Zum verabredeten Treffen bin ich bei Anett. Erwin wünscht uns einen schönen Tag. Am Ortsende von Paarl geht es links ab und zwischen Weinbergen aufwärts. Auf vier Rädern Berge zu erklimmen finde ich sehr vorteilhaft.

Auf halber Höhe im Berg zeigt mir Anett potenzielle Pilzstellen. Das sieht recht steil und unwegsam aus. Aber es ist keine Pilzzeit, so muss ich mich nicht damit beschäftigen. Kunstvoll gewundene Bäume sind hier und Felsen die so seltsam stehen, als hätte man sie eingebuddelt. Der Berg ist ein riesiger Wasserbehälter. Überall treten Quellen aus dem Fels. Anett nimmt die Gelegenheit war um die Zisterne für den Berghof zu kontrollieren, die sich hier befindet. Weiter oben wird der Berg zunehmend kahl. Er ist mit grandiosen Granitfelsen übersät.“Das sieht immer

wie hingestellt aus”, sagt Anett. Stimmt, genau so sieht es aus, allerdings kaum möglich, denn die Felsbrocken sind riesig. Hier oben sind Picknickplätze angelegt. Wunderschön mit einer herrlichen Aussicht. Nun nähern wir uns den

den beiden Perlen. Um einen Größenvergleich zu geben habe ich einen Kletterer in einen roten Kreis gesetzt! Die Billiardkugel, die da liegt ist mindestens 6 Meter hoch und unter dem zerbrochenen Stein könnte man eine Wohnung einrichten. Einen einzigen Stein mit groben Kanten sehe ich und der steht da wie ein Bär. Anett parkt das Auto.

Wir laufen den glatt geschliffenen Granit bergauf. Ich habe echte Probleme, weil es nichts zum Festhalten gibt und es weht eine steife Brise hier oben. Hinter dem Berg liegen 3 Seen, sie sind das Wasserreservoir für Paarl. Weit geht unser Blick ins Land und um die Ecke erscheint der Tafelberg im Dunst. Anett hat gemerkt, dass ich unsicher bin.

Herausfordernd läuft sie leichtfüßig am Rande des Felsens herum. Ich pflanze mich lieber an die Gipfelmarkierung. So lange ich sitze, kann ich nirgends herunterfallen. Anett amüsiert sich königlich. Über den ganzen Berg läuft eine Nut.

Es sieht aus, als wäre hier eine andere Gesteinsschicht im Berg, leider habe ich von Geologie keine Ahnung. Auf der Nachbarperle sind auch Steine “hingestellt”. Dazwischen hat sich buschiges Grün angesiedelt. Ob der Kletterer schon oben ist? Der Fels ist zu weit weg um eine Bewegung zu sehen. Nun machen wir uns an den Abstieg.

Ich mit leicht zitternden Knieen, Anett mit weit ausholendem festen Schritt. Wir kommen am Mahnmal zur Apartheid vorbei. Und an vielen Baumstümpfen von Eichen. Anett erzählt mir, dass die schwarze Regierung die “Alienbäume” ausrotten möchte. Alle Eichen und Kiefern und was ansonsten nicht zur ursprünglichen Natur von Südafrika gehört. Ein Wahnsinnsunterfangen. Zurück in Paarl zeigt mir Anett ein Weingut.

Eines von der edlen Sorte mit Gasthaus und einem Militärhubschrauber auf dem englischen Rasen. Anett ist sich sicher, dass hier eines der Staatshäupter zum Mittagessen eingeflogen ist. Ich brauche unbedingt ein Bild von mir und der modernen Staatskarosse.

Abends taucht die untergehende Sonne die Wolken in die wundersamsten Farben. Ob das Regenwolken sind? Es wäre doch zu nett in Südafrka einige Steinpilzchen zu finden. Besuch habe ich in meinem Zimmer, einen Nachtfalter.