Cedarberge 2

Schon von Weitem ist die knieende Frau mit ihren zum Gebet erhobenen Händen zu sehen. Die Frau von Lot aus der Bibel, die sich nach Sodom und Gomorra, bei deren Untergang umsah und zur Salzsäule erstarrte. Selbst von der anderen Seite ist die Statue eindeutig zu erkennen.

Als wir an diesem beeindruckenden Felsen vorbei sind, öffnet sich ein Tal voller obskurer Gesteinsmonumente. Obwohl sich die Sonne hinter Wolken versteckt, ist das Licht noch genug, um zu fotografieren. Claus ist am Staunen, vor Kurzem war er in der Türkei, da gab es auch solche Steinhaufen, allerdings waren das zusammen gefallene Gebäude.

Weit am Horizont scheint mal wieder ein Bergrücken zu brennen. Plötzlich ist der Weg gepflastert! Doch Erwin sagt hier hätte noch nie eine Menschenhand hingefasst! Er muss es wissen. Claus beginnt den Steinen Namen zu geben.

So entdecken wir -Die Gabeln des Teufels-, -Den Kampf der Titanen-, Das Schloss von Dornröschen-, -Die Schlacht um die Ritterburg-, -Den Turmbau zu Babel-, -Ein Schachspiel-, -Das Observatorium-, -Ein Blumenstrauß?-

Plötzlich fängt Claus zu schimpfen an: “Diese mistigen Ameisen!” Genau betrachte ich den Boden, oh ja Ameisen zu zehntausenden und Claus hat nur Sandaletten an. Doch nach 100 Metern läuft nicht eine herum, wieso das? Ein Blick zum Himmel sagt alles, es wird regnen. Erwin, der weit voraus gelaufen ist, kommt herbei. Mit großen Schritten laufen wir zurück. Wir wollen nicht nass werden!

Nach ein paar hundert Metern wird es wieder hell und wir können, die Säulen des Herkules, Totempfähle, einen Koffer und zwei Hände fotografieren, ein alter Mann sitzt am Wegesrand.

Jeder Blick Richtung Sonnenunter- gang zeigt ein anderes Bild. Die Rauchwolke hat sich mit den Himmelswolken vereinigt. Da oben in der Atmosphäre geht es ganz schön rund. Einige, ganz feine Regentropfen scheuchen uns weiter vorwärts. Bald sehen wir wieder Lots Weib. Von dort sind es nur 500 Meter bis zum Auto. Das ist zu schaffen, bei dem Tempo, das wir anschlagen.